Jannik Richard


Jannik Richard Steinmeyer

Jannik Richard ist ein 25-jähriger, gebürtiger Kölner Künstler. Seit sechs Jahren lebt und arbeitet er in Berlin. Vor vier Jahren begann er mit seinem Studium an der Universität der Künste zu Berlin, in der Klasse von Thomas Zipp. Zurzeit lebt Jannik Richard in London und studiert am „Central Saint Martins College of Art and Design“.

Ungebunden und atmosphärisch sind zwei Stichwörter, die seine charakteristisch künstlerische Praxis zusammenfassen. Ungebunden im traditionellen Sinn.

Gedanklich ordnet er sich der ‚Kippenberger Familie' zu, da sein Professor Thomas Zipp bei Kippenberger studierte. Kulturelle britische Einflüsse kommen jedoch ebenfalls zur Geltung, Turners halbfertige Bilder und die frühen Jahre von David Hockney betrachtet er als Referenzen. Grundsätzlich ist es ihm jedoch wichtig, sich ungebunden von Traditionen seiner Herkunft zu präsentieren. In gewisser Weise heimatlos. Somit bezieht er einen voyeuristischen Standpunkt.

Seine Malerei hat eine zeichnerische Grundlage und entsteht aus einem spontanen Impuls heraus.

Es ist ein ständiges Spiel. Er trickst sich selber aus, indem Richard immer wieder auf für ihn ungewöhnliche Farben zurückgreift, um den Respekt vor sich selber und der Arbeit zu verlieren.

„Man kann nicht versagen, wenn man etwas macht, was einem im ersten Ansatz nicht gefällt.“

Und schnell muss es gehen. Momente, Stimmungen, Gegensätze werden eingefangen. Welche sich selber widersprechen dürfen und Spannungen aufbauen. Simple Fragen werden gestellt: Ja oder Nein? Rechts oder Links? Ich oder Du? Und alles kann, nichts muss.

„Sure to fail“ oder wie Sokrates sagte: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“, sind elementare Motive/Elemente, auf die sich Jannik Richard bezieht. „Sure to fail“ bedeutet für ihn, sich einer Aufgabe zu stellen, die keine Lösung vorsieht. Diese Fragestellung ist im Grunde definierend für seine Praxis und eine ganz elementare Frage an die Kunst.

Es geht um das Entlasten, Jannik Richard macht es sich und den BetrachterInnen einfach, aber man sollte auch hinter die Kulisse schauen. Die Arbeit zeugt von einer Tiefe, die Zeit braucht, und auch von einer äußerst ehrlichen und modernen Haltung geprägt ist.

Es ist im faszinierenden Sinne angenehm unaufdringlich und geht gleichzeitig unter die Haut. Kommunikationsstrukturen, Zwischenmenschlichkeit, Nähe und das Unnahbare sind immer wieder aufkommende Themen.

Die Arbeit besitzt ebenfalls einen auffordernden Charakter, an sein nächstes und (über)nächstes Umfeld zu denken. Oder andersherum die Loslösung des Egos. Richard versucht, durch eine gewisse kindliche Einfachheit zu überfordern und ein Bewusstsein für Zusammenhänge zu schaffen.

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